Minimalismus für Einsteigerinnen – Wie du in 5 Schritten mehr Klarheit in dein Leben bringst

Kennst du das Gefühl, dass dir alles zu viel wird? Der Tag hat zu wenig Stunden, der Kopf ist voll, und dein Zuhause fühlt sich eher nach Chaos als nach Rückzugsort an? Du bist nicht allein – vielen geht es genauso. Zwischen Job, Familie, sozialen Erwartungen und einer vollen To-do-Liste gibt es kaum Möglichkeiten zum Durchatmen. In Ruhe eine Tasse Kaffee trinken? Vielleicht am Sonntag.

Genau hier kann dir Minimalismus helfen. Doch stopp! ✋ Wenn du jetzt die Augen verdrehst und denkst, dass du auf keinen Fall auf alles verzichten und in einer leeren Wohnung leben möchtest, dann kann ich dich gut verstehen. Das möchte ich auch nicht und darum geht es auch gar nicht.

Mein Grundsatz lautet: Minimalismus ist das, was DU daraus machst. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist dein Leben, also triffst auch du die Entscheidungen.

Bei einer minimalistischen Lebensweise geht es nicht um leere Räume, dauerhaften Verzicht oder ein Leben mit möglichst wenigen Dingen. Stattdessen geht es darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und dein Leben so zu gestalten, dass es sich für dich gut anfühlt.

Wie das funktioniert und wo du anfangen kannst, zeige ich dir in 5 einfachen Schritten, mit denen du mehr Klarheit, Leichtigkeit und Selbstbestimmung in deinen Alltag bringst. Ganz ohne Druck oder Perfektionsgedanken.

1. Stell dir vor, wie es sich anfühlen wird

Bevor du anfängst, Dinge auszusortieren, oder bei dem Gedanken an deinen übervollen Kleiderschrank sofort wieder kapitulieren willst, nimm dir einen Moment Zeit und frage dich, was du verändern möchtest. Welches Gefühl möchtest du durch eine Veränderung erreichen?

Wie wäre es mit Leichtigkeit, Klarheit, Zufriedenheit oder Entspannung?

Stell dir konkret vor, wie es sich anfühlen wird, wenn du es erreicht hast.

Du öffnest die Schublade und dich erwartet kein Chaos, sondern Ordnung.
Du findest auf Anhieb, wonach du suchst.
Du öffnest deinen Kleiderschrank und du siehst nur Kleidungsstücke, die du gerne trägst.
Du betrittst die Wohnung und du kannst aufatmen.
Dein Rückzugsort bedeutet Entspannung statt Stress und Überforderung.

Stell es dir vor und halte dieses Gefühl fest. Das hilft dir dabei, dranzubleiben und die Vorstellung zur Realität werden zu lassen.

2. Fange klein an – wirklich klein

Du musst nicht sofort deinen ganzen Kleiderschrank ausmisten, alle Social-Media-Kanäle löschen oder deine ganze Wohnung auf den Kopf stellen. Fang am besten dort an, wo du bereits seit Wochen ein störendes Gefühl hast oder das drängende Bedürfnis verspürst, diese Aufgabe endlich zu erledigen.

Oftmals überschätzen wir die Zeit, die wir benötigen werden, um die Winterkleidung in den Keller zu räumen, die Schublade aufzuräumen oder uns von nicht mehr benötigter Bettwäsche zu trennen. Stattdessen tragen wir den Gedanken daran und unser schlechtes Gewissen seit Wochen mietfrei in unserem Kopf herum.

Jede*r von uns hat diese Gedanken:
„Die Schublade ist seit Wochen locker. Ich sollte die Schraube festziehen.”
”Die leere Shampooflasche in der Dusche gehört weggeworfen.”
”Ich sollte die Winterkleidung in den Keller räumen. Immerhin ist schon Juni.”
“Ich wollte schon längst beim Zahnarzt anrufen, um einen Termin zu vereinbaren.”


Du weißt bestimmt genau, was ich meine.

✔️ Mini-Übung:

Suche dir heute eine kleine Aufgabe (z. B. eine Küchenschublade oder deine Handtasche aufzuräumen) und bringe sie bewusst in Ordnung. Behalte nur, was du wirklich brauchst oder was dich glücklich macht, und verabschiede dich von dem Rest.

Das befreiende Gefühl danach? Sofort spürbar. Es geht nicht um ein perfektes Ergebnis, sondern darum anzufangen und in die Umsetzung zu kommen.

3. Stelle dir bei jeder Entscheidung die Frage: „Brauche ich das wirklich?“

Es geht um dein Leben und um deinen Alltag. Um deine Zufriedenheit. Das bedeutet: DU entscheidest. Und zwar nicht aus einem Mangelgefühl heraus – „Brauche ich das irgendwann vielleicht?“– , sondern nach:

„Hilft mir das – jetzt – in meinem Leben?“

Das gilt für Gegenstände genauso wie für Verpflichtungen, Beziehungen oder Social Media. Um dir ein Leben zu erschaffen, das wirklich zu dir passt, musst du dich von Dingen trennen, die diesem Ziel im Weg stehen.

"Nur wer loslässt, hat zwei Hände frei."

Frage dich regelmäßig:

  • Brauche ich das wirklich?
  • Tut mir das gut?
  • Gibt es mir Energie oder raubt es mir welche?
  • Würde ich es noch einmal kaufen, wenn ich es verlieren würde?

Wenn nicht: Lass los. Du wirst dich leichter fühlen, und mit jeder Entscheidung, die du triffst, befreist du dich – Gegenstand für Gegenstand – von allem Überflüssigen.

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4. Stressfaktoren reduzieren - Achtung Mental Load

Es gibt so viele Aufgaben, die jeden Tag erledigt werden müssen. Der Stressfaktor ist hoch und oft weiß man gar nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Es hilft, die Aufgaben aufzuschreiben, um sie aus dem Kopf zu bekommen und sich einen Überblick zu verschaffen. Am besten notierst du alles an einem Ort, um dich nicht direkt wieder zu verzetteln. Welches System du nutzt, ist egal, solange es für dich funktioniert. Achte aber auch hier darauf, es so einfach wie möglich zu halten.

Immer daran denken: weniger ist leichter!

💡 Tipp: Aufgaben, die weniger als 5 Minuten benötigen, am besten sofort erledigen!

Ein aufgeräumtes Umfeld hilft dir, zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Je weniger Ablenkungen sich in deinem Blickfeld befinden, desto besser. Es fällt schwer, zu entspannen, wenn sich im Hintergrund die Wäscheberge stapeln oder die Spülmaschine ausgeräumt werden muss.

Wenn du nur die Dinge besitzt, die für dich einen wirklichen Mehrwert haben, desto weniger Zeit und Aufwand ist notwendig, um sich um sie zu kümmern und den Haushalt zu erledigen.

5. Die kleinen Momente genießen und zu schätzen wissen - Achtsamkeit

Minimalismus bedeutet nicht, sich einschränken zu müssen. Ganz im Gegenteil: Je klarer du dir über deine Prioritäten bist und Raum für die Dinge schaffst, die dir wirklich wichtig sind, desto mehr gewinnst du. Und zwar Zeit, Energie, Fokus und Leichtigkeit.

Das Leben besteht aus vielen kleinen, wundervollen Momenten. Wir müssen sie jedoch bewusst wahrnehmen und zu schätzen wissen, um sie wirklich erleben zu können. Vielleicht kannst du dir nicht jeden Tag die Zeit nehmen, eine Tasse Kaffee in Ruhe zu genießen. Aber du kannst einen Moment innehalten und dich ganz auf den ersten Schluck konzentrieren. Nimm ihn bewusst wahr und atme den Geruch ein.

Je mehr du auf diese kleinen Momente im Alltag achtest, desto mehr Freude und Dankbarkeit wirst du empfinden. Es müssen nicht immer die ganz großen Dinge sein, die uns glücklich machen. Oft sind es gerade die kleinen Momente, die so kostbar sind.

Du musst nicht alles ändern – aber du kannst Entscheidungen treffen, die dein Leben leichter machen

Minimalismus ist kein Ziel, sondern ein Prozess. Du entscheidest, in welchem Tempo du vorgehen kannst und möchtest. Vielleicht fängst du heute damit an, die erste Schublade aufzuräumen oder die Küchenmaschine (die du noch nie benutzt hast) bei Kleinanzeigen einzustellen. Vielleicht bist du voller Motivation oder hast einen Punkt erreicht, der dich so unzufrieden macht, dass du dringend etwas verändern willst und kleine Schritte nicht ausreichen. Es gibt kein richtig oder falsch. Du kennst deine Situation am besten. Du entscheidest!

Wichtig ist nur: anzufangen! Jetzt. Heute. Du darfst dir ein Leben erschaffen, das sich für dich gut anfühlt. Einen Schritt nach dem anderen.

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